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Ethische Fallbesprechung

 

 

www.wolfgang-pasch.de

Ethische Einzelfallberatung

Darf ich all das tun, was ich tun könnte?

Jede Entscheidung im klinischen Alltag - von der einfachen Blutentnahme bis hin zur Entscheidung am Lebensende - ist immer auch eine ethische Entscheidung. Diese Entscheidungen werden beeinflusst durch Überzeugungen und Werte. Häufig gibt es einen stillschweigenden Konsens zwischen Patient* und Therapeut, der mit den "allgemeinen Normen" unserer Gesellschaft übereinstimmt, so dass nicht immer ein Konflikt vorliegt.

In konkreten Entscheidungssituationen, in denen nicht allen Beteiligten klar ist bzw. kein Konsens dazu besteht, welche Maßnahme für den betroffenen Patienten die Beste ist, will Ethikberatung eine Hilfestellung für alle Beteiligten anbieten. Unklare Situationen in Bezug auf den Willen eines Patienten, Fragen zu Therapiebegrenzung, der Umgang mit Sterbeprozessen, der Einsatz von PEG-Sonden, generell Konflikte, die aus diesen oder ähnlichen Themen entstehen, sind Beispiele für solche Entscheidungssituationen.

Für jeden, der direkt am Behandlungsprozess beteiligt ist, können Situationen entstehen, in denen er sich fragen werden muss: "Darf ich all das tun oder anwenden, was ich tun könnte?"

Ethische Einzelfallberatung will Ratsuchende (Mitarbeitende, Patienten, Angehörige) in Konfliktsituationen unterstützen und trägt dazu bei, gemeinsame Lösungen zu finden, die von möglichst allen Beteiligten und Berufsgruppen mitgetragen werden können. Diese möglichen Lösungen können dann den Entscheidungsträgern als ethisch fundiertes Therapieangebot unterbreitet werden, wobei selbstverständlich der behandelnde Arzt immer der Verantwortliche für die Therapie des Patienten bleibt.

Ethische Fallbesprechungen sollten von einem Fallmoderator geleitet werden, der in die Behandlung des jeweiligen Patienten nicht involviert ist. Der Moderator stellt sicher, dass alle für ein fundiertes Beratungsergebnis relevanten Personen und Aspekte zur Berücksichtigung kommen.

Ziel der Ethikberatung ist damit u.a. die Stärkung von Vertrauen, Respekt, Selbstbestimmung und gegenseitiger Anteilnahme als gelebte Werte im Alltag der Einrichtung.

 

*Im Interesse einer besseren Lesbarkeit wird in der Folge häufig nur eine Geschlechtsform gewählt, die stellvertretend für beide Geschlechter steht.